Blogbeitrag zum Workshop: Green IT: Best Practices für eine nachhaltige Digitalisierung in Verwaltungen
In der heutigen Zeit, in der die Digitalisierung in allen Lebensbereichen Einzug hält, stehen Verwaltungen vor der Herausforderung, diesen Prozess nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig zu gestalten. Die Frage, die sich dabei stellt, ist: Wie können wir die digitale Transformation so gestalten, dass sie sowohl den Bedürfnissen der Gesellschaft als auch den Anforderungen an unsere Umwelt gerecht wird?
Die Notwendigkeit nachhaltiger Digitalisierung
Die digitale Transformation bietet viele Chancen: Effizienzsteigerungen, verbesserte Serviceangebote und die Möglichkeit, Prozesse zu optimieren. Doch mit diesen Vorteilen gehen auch Herausforderungen einher. Die Nutzung digitaler Technologien hat einen erheblichen Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck. Rechenzentren verbrauchen immense Mengen an Energie, und die Produktion elektronischer Geräte führt zu einer Vielzahl von Umweltproblemen, darunter die Erzeugung von Elektroschrott und der Verbrauch seltener Rohstoffe.
Beispielsweise verursacht der farbige Druck von 80 Blättern Recyclingpapier 0,48 kg CO2-equivalent. Solche Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Umweltauswirkungen von Prozessen zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, dass Verwaltungen nicht nur kurzfristige Effizienzgewinne anstreben, sondern auch langfristige ökologische und soziale Verantwortung übernehmen. Ein nachhaltiger Ansatz in der IT, auch bekannt als Green IT, ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Digitalisierung nicht auf Kosten unserer Umwelt geht.
Green-IT-Initiativen
Die Green-IT-Initiative des Bundes hat groß angesetzt: Der durch den IT-Betrieb verursachte Energieverbrauch sollte bis zum Jahr 2013 um 40 % reduziert werden. Mit einer Reduktion von sogar 48 % wurde dieses Ziel übertroffen, sodass die Initiative bis 2027 fortgesetzt wurde. Auch innerhalb der Länder ist Green IT ein wichtiges Thema.
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) hat eine Kompetenzstelle für Green IT eingerichtet, um die Landesverwaltung auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040 zu unterstützen. Die Kompetenzstelle hat einen Maßnahmenfinder entwickelt, der Verwaltungen zeigt, was sie am Arbeitsplatz und im Rechenzentrum tun können, um Energie einzusparen und die Umwelt weniger zu belasten. Dazu gehören:
- Sensibilisierung der Mitarbeitenden für den Energieverbrauch ihrer Geräte. Viele Computer, Drucker und Kopierer verfügen über Einstellungsmöglichkeiten, die den Energieverbrauch regeln können.
- Einsatz von Thin Clients, da diese Geräte energie- und ressourceneffizienter als herkömmliche PCs sind. Sie besitzen nur die nötigste Hardware und lagern die Datenverarbeitung auf einen Terminalserver aus.
- Bildschirme mit Abwesenheitserkennung schalten sich automatisch in den Ruhezustand, wenn sie nicht genutzt werden, und reduzieren so den Energieverbrauch.
- Anstelle von Einzelgeräten können effiziente Multifunktionsgeräte eingesetzt werden, die mehrere Funktionen vereinen und somit den Energieverbrauch senken.
Der Workshop: Zielsetzung und Inhalte
In dem bevorstehenden PIAZZA-Workshop „Green IT: Best Practices für eine nachhaltige Digitalisierung in Verwaltungen“ lade ich Sie ein, gemeinsam mit mir an der Entwicklung eines Leitfadens zu arbeiten, der Best Practices zur nachhaltigen Digitalisierung zusammenfasst. Ziel des Workshops ist es, konkrete Maßnahmen zu identifizieren, die Verwaltungen ergreifen können, um Nachhaltigkeitsaspekte in ihre digitalen Strategien zu integrieren.
Wir werden uns mit folgenden Fragen beschäftigen:
- Welche Best Practices gibt es bereits im Bereich der nachhaltigen Digitalisierung?
- Wie können Verwaltungen sicherstellen, dass ihre digitalen Transformationen umweltfreundlich sind?
- Welche Herausforderungen müssen überwunden werden, um Nachhaltigkeit in der Digitalisierung zu verankern?
Austausch von Erfahrungen und Herausforderungen
Ein zentraler Bestandteil des Workshops wird der Austausch von Erfahrungen und Herausforderungen sein. Ich möchte, dass die Teilnehmenden ihre eigenen Perspektiven und Ansätze einbringen, um voneinander zu lernen. Der Workshop bietet eine Plattform, um Ideen zu diskutieren, innovative Lösungen zu entwickeln und gemeinsam an einem Leitfaden zu arbeiten, der für Verwaltungen von praktischer Relevanz ist.
Ich lade Sie herzlich ein, an diesem Workshop teilzunehmen und aktiv an der Entwicklung eines Leitfadens zur nachhaltigen Digitalisierung in Verwaltungen mitzuwirken. Ihre Erfahrungen und Ideen sind wertvoll und tragen dazu bei, dass wir gemeinsam praktikable Lösungen finden, die sowohl der Effizienz als auch der Nachhaltigkeit dienen.
