Anliegen und Aufgabenstellung
Im Zuge des Online-Zugangsgesetzes (OZG) werden eine Vielzahl von Online-Services in vielen Kommunen in Betrieb genommen. Auswertungsmöglichkeiten von Nutzungsdaten, Nutzungsverhalten und Kundenfeedback erlauben eine stetige Qualitätskontrolle und Nutzungsoptimierung. „eGovernment Service- und Analyse-Dashboardsystems“, kurz eGovSAD, erlaubt Landkreisen und Kommunen dieser Nutzungsübersicht automatisiert über offene hersteller-unabhängige Schnittstellen zusammenzustellen und auszuwerten. Durch das eGovSAD Dashboard können Stammdaten und Interaktionsdaten des Dienstleistungsangebots und von Onlinediensten ausgewertet, gefiltert, verdichtet und graphisch übersichtlich dargestellt werden. In einer übersichtlichen Benutzeroberfläche werden sofort auswertungsrelevante Fragen graphisch beantwortet und können im Rohformat zur weiteren Verarbeitung exportiert werden. Von Interesse sind zum Beispiel:
- die Anzahl der Online-Services in Benutzung,
- die Aufruf-/Abbruch- und Abschlusszahlen (pro Jahr, Monat, Woche) eines Online-Services,
- eine (für den Kunden freiwillige) Angabe weshalb ein Online-Service abgebrochen wurde,
- die Kundenbewertung der Online Servicequalität,
- das Verhältnis bei einer angebotenen Dienstleistung zwischen Offline und Online Inanspruchnahme oder
- welche Zahlungsart im Onlinedienst benutzt worden ist.
Eine leicht verständliche und gut interpretierbare visuelle Darstellung soll die Verantwortlichen in Kommunen und Landkreise unterstützen das Online-Service Angebot zu optimieren. Welche Auswertungsmöglichkeiten und Darstellungen bieten hier Mehrwerte? Welche Vergleichsmöglichkeiten liefern Erkenntnisse? Wie können Vergleiche mit anderen Behörden z.B. in der gleichen Größenklasse ansprechend dargestellt werden? Schließlich stellt die Zahl 37 gar keine Information dar! Erst den Kontext liefert die Interpretation. Diese und weitere Fragen zur Nutzungsanalyse und Nutzerzufriedenheit bei Onlinediensten stehen im Mittelpunkt des angebotenen Workshops. Wir haben inhaltliche Vorüberlegungen zu Auswertungsmöglichkeiten und bringen diese im Workshop mit. Es gibt Mock-Ups und Darstellungen von echten Daten (teilweise händisch gesammelt). Es gibt Abstimmungen, Diskussionen und Kurzumfragen. Wie interpretiert ihr diese Darstellungen? Können die Fragenstellungen damit beantwortet werden? Alle Darstellungen sollen leicht verständlich und sofort interpretierbar sein.
Referent:innen
Dr. Karen Verbist
Karen Verbist leitet den Fachdienst Digitalisierung der Universitätsstadt Marburg seit 2017. Zusammen mit dem Team Digitalisierung steht jeden Tag die Digitalisierung der Stadtverwaltung im Fokus. Schwertpunkte liegen in Projekten für elektronische Akten, digitale Aktenpläne und Online-Angebote für Bürger*innen und Unternehmen. 6 Städte in Hessen haben sich zusammengeschlossen als „digitale Kommune@Hessen“ und arbeiten gemeinsam in den Bereiche OZG-Umsetzung und Verwaltungsdigitalisierung. Marburg ist eine davon. Das durch das Land Hessen geförderte Projekt eGovSAD wird von Karen Verbist geleitet und entwickelt für alle hessischen Kommunen.
https://www.linkedin.com/in/k-verbist-digitalisierung/
Daniel Biecker
Daniel Biecker arbeitet im Fachdienst Digitalisierung der Universitätsstadt Marburg. Er leitet das Teilprojekt Automatisierung im Projekt Total Digital und arbeitet virtuell zusammen mit seinen Kolleg*innen aus 6 verschiedene Städten bei „digitale Kommune@Hessen im virtuellen competenz Center (VCC) von Total digital. Sein bisheriger Schwerpunkt lag in der Automatisierung und Datenanalyse für Industrie 4.0. Jetzt steht die Automatisierung bei Verwaltungsabläufen im Fokus, ob es hier wohl schon für 4.0 reicht?