Anliegen und Aufgabenstellung
Mit dem Einsatz von Algorithmen und künstlicher Intelligenz in der Verwaltung gehen viele Zukunftsversprechen einher – z.B. Lösungen für den Fachkräftemangel, mehr Bürger:innenorientierung, innovativere Verwaltungsleistungen. Schon heute werden durch den Einsatz der Technologien in einigen Pilotprojekten Verwaltungsprozesse und -entscheidungen effizienter gestaltet. Doch in der Breite der Verwaltung fehlt es an Umsetzungswissen. Unreflektiert kann der Algorithmeneinsatz jedoch zu Diskriminierungen führen, die Autonomie der Mitarbeiter:innen der öffentlichen Hand untergraben oder Misstrauen bei Bürger:innen erzeugen. Deshalb ist es wichtig, dass Mitarbeiter:innen im öffentlichen Dienst auf allen Ebenen Kompetenzen im Umgang mit Algorithmen und künstlicher Intelligenz aufbauen. Was damit genau gemeint ist, ist jedoch weitestgehend unklar. Welche KI-Kompetenzen braucht die Verwaltung und wie kann man die Kompetenzbedarfe erfassen? Für einen erfolgreichen Kompetenzaufbau müssen die benötigten Kompetenzen daher in einem ersten Schritt herausgearbeitet und benannt sowie die Kompetenzbedarfe erfasst werden.
Wir erarbeiten zurzeit ein praxisorientiertes Raster für KI-Kompetenzen in der Verwaltung, das bis zum Workshop als Entwurf vorliegen wird. Ziel des Workshops ist es, zum einen das Kompetenzraster kritisch daraufhin zu prüfen, inwiefern die vorgeschlagenen KI-Kompetenzen für die Verwaltung relevant sind und die Einordnung der Kompetenzen in das Raster sinnvoll ist. Dabei soll u.a. der Einfluss verschiedener Rahmenbedingungen aus dem Verwaltungskontext auf die Kompetenzen (z.B. verschiedene Rollen, Prozesse, Aufgaben) berücksichtigt werden. Zum anderen sollen im Workshop konkrete Ideen entstehen, wie man das Kompetenzraster in der Praxis umsetzen kann. Das bedeutet zum einen, wie man einzelne Kompetenzen erfassen kann und zum anderen, wie man die Ermittlung von Kompetenzbedarfen im Verwaltungskontext umsetzen kann.
Referentinnen
Dr. Sarah Fischer
Sarah Fischer arbeitet als Project Manager für das Projekt „Ethik der Algorithmen“ bei der Bertelsmann Stiftung. Sie ist Autorin u.a. einer Diskursanalyse über Algorithmen und KI und der Studie „Was Deutschland über Algorithmen weiß und denkt“. Zuvor hat sie sich als Postdoktorandin im Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“ an der Universität Münster mit dem Thema Vertrauen in Suchmaschinen befasst. Im selben Graduiertenkolleg promovierte sie zum Thema Vertrauen in Gesundheitsangebote im Internet.
Twitter-Profil: @_sarah_fischer
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/sarah-fischer-BSt
Asena Soydaş
Asena Soydaş ist Project Manager im Projekt „Ethik der Algorithmen“ der Bertelsmann Stiftung. Sie befasst sich mit der Governance von neuen Technologien und digitalpolitischen Fragen. Sie hat Politik & Verwaltungswissenschaften an der Universität Konstanz sowie European Governance an der Sciences Po Grenoble studiert.
Twitter-Profil: @soydasena
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/asena-soydas/