Anliegen und Aufgabenstellung
Die Perspektive der Mensch-Computer-Interaktion hat im Rahmen der Verwaltungsdigitalisierung inzwischen einen festen Stellenwert. Dieser Fachbereich der Informatik beschäftigt sich mit der Verzahnung von technologischen, psychologischen und gestalterischen Aspekten der Digitalisierung. Themen wie beispielsweise Softwareergonomie, User Experience, Usability und Barrierefreiheit haben dabei inzwischen einen festen Stellenwert in vielen Behörden. Und auch das OZG betont durch den Servicestandard der Nutzer*innenzentrierung, dass erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung nicht nur technologische Probleme lösen muss – sondern auch zu messbarem Nutzen für die Beschäftigten und Bürger*innen führen muss.
Auf Basis der Annahme, dass das Themenfeld UUX (Usability und User Experience) in den nächsten Jahren maßgeblich darüber entscheiden wird, ob und wie gut die Verwaltungsdigitalisierung gelingt, wird im Rahmen dieses Workshops ein Katalog von Gelingensbedingungen und konkreten Umsetzungsempfehlungen erarbeitet. Ziel ist es dabei, gemeinsam die zentralen Hürden einer menschzentrierten Verwaltungsdigitalisierung zu identifizieren und konkrete Lösungsideen zu entwickeln. Dabei fokussiert sich der Workshop nicht nur auf die Ebene der unmittelbaren Umsetzung der Aspekte, also der Frage wie Zugänglichkeit, Funktionalität und Gebrauchstauglichkeit von behördlichen Fachanwendungen verbessert werden können, sondern auch der strategisch-verwaltungsorganisatorischen Ebene: Wie lässt sich in Behörden ein Prozess etablieren, bei dem die methodisch substantielle und gleichzeitig konsequent menschzentrierte Analyse von Problemen die gleiche Aufmerksamkeit erhält wie die technikfokussierte und -zentrierte Entwicklung von Lösungen?
Im Kontext des Workshops geht es dabei auch um die Frage, wie sich auf Grundlage der Erkenntnisse von Horst Rittel grundlegend neue Wege für die Priorisierung von menschzentrierten Metriken im Rahmen der öffentlichen Vergabe finden und beschreiten lassen. Im Anschluss an einen kurzen Input wird dabei in einem an die Grundprinzipien von Barcamps angelehnten Format eine offene Diskussionsfläche geschaffen; im Fokus steht die multiperspektivische und natürlich ebenfalls menschzentrierte Auseinandersetzung mit allen aus Sicht der Teilnehmer*innen relevanten Aspekte dieses Themenfeldes.
Refent:innen
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