Das war die PIAZZA 2021

Konferenzprogramm der PIAZZA 2021

Am 2. Dezember 2021 ging die erste PIAZZA-Konferenz für digitale Verwaltung & Gesellschaft über die Bühne. Circa 100 Teilnehmende aus Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft tauschten sich in 6 Workshops zu kritischen Fragen der Verwaltungsdigitalisierung aus. Dieses Jahr musste die Konferenz vollständig digital stattfinden – nicht das optimale Format mit Blick auf das, was wir uns mit der PIAZZA vorgenommen haben.  

Was haben wir uns mit der PIAZZA vorgenommen? 

Mit der Konferenz „für digitale Verwaltung und Gesellschaft“ möchten wir Räume schaffen, in denen Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft Gestaltungsfragen rund um den digitalen Staat und das digitale Gemeinwesen debattieren und zusammen weiterentwickeln können. Neben der vertieften Arbeit an ausgewählten Themen in Workshops gehört das informelle Kennenlernen und der Austausch auf Augenhöhe zwischen Akteur:innen der Verwaltung und Zivilgesellschaft dazu (Genaueres zur Idee von PIAZZA haben wir im Blogpost „Warum PIAZZA?” dargelegt). Dass dies im Rahmen der persönlichen Begegnung in physischer Präsenz leichter fällt, hielt die Teilnehmenden nicht davon ab, die erste PIAZZA mit einem bunten Programm einzuweihen.  

Wie ist die PIAZZA entstanden? 

Die Trägerorganisationen der PIAZZA – das Kompetenzzentrum Öffentliche IT, AlgorithmWatch, das NExT-Netzwerk und die Gesellschaft für Informatik – riefen unter sechs Schwerpunktthemen offen zur Einreichung von Workshopvorschlägen auf. Aus den 55 Einreichungen wählte der Trägerkreis sechs Workshops für das Konferenzprogramm aus. 

Was geschah auf der PIAZZA 2021?  

Die diesjährige PIAZZA gliederte sich in drei Tracks: Die Ost- und Westarkaden beheimateten jeweils drei Fachworkshops zu Themen rund um den digitalen Staat mit insgesamt ca. 100 Expert:innen, die sich zuvor auf diese beworben hatten. Inhaltlich reichten die Workshops von eher technischen Themen wie Standardisierung, Once Only und Registermodernisierung bis hin zu übergeordneten Fragen der digitalen Gesellschaft wie der Operationalisierung ethischer Anforderungen in Digitalisierungsvorhaben. Alle Workshops hatten dabei die herausfordernde Vorgabe, ihre Fragestellung(en) in nur 90 Minuten zu bearbeiten. Hier ein kleiner Einblick in die Fragestellungen und Diskussionsergebnisse der Workshops: 

Den dritten Track bildete die Flaniermeile, die allen Interessierten offenstand. Hier gab es den ganzen Tag über ein Programm mit Vernetzungsangeboten, Impulsvorträgen und thematischen Diskussionsräumen. Beispielsweise zeigten Vertreter des Open-Knowledge-Lab Karlsruhe mit einem Software-Prototypen den Nutzen sogenannter „Self-Service-Software“ auf – also IT-Werkzeuge, die Nutzer:innen ohne Programmierkenntnisse z.B. die flexible Auswertung von Datenbeständen ermöglichen. Demonstriert wurde der Nutzen am Beispiel kommunaler Haushaltspläne. Haushaltspläne enthalten als Spiegelbild der Erfüllung kommunaler Aufgaben neben den monetären Größen wesentliche Kennzahlen zur „Alltagswelt“ in der Kommune.   

In der Session wurde ausgelotet, welches (gesellschaftspolitische) Potenzial sich durch die Möglichkeit der zielgerichteten Auswertung von kommunalen Haushaltsplänen durch die Bürgerschaft ergeben kann – etwa für Partizipationsvorhaben oder konkrete zivilgesellschaftliche Initiativen. In einer weiteren Session der Flaniermeile diskutierten die Teilnehmenden in Kleingruppen konkrete Fragestellungen rund um die Themen „Open Source in der öffentlichen Verwaltung“ und Möglichkeiten der „Folgenabschätzung für automatisierte Entscheidungssysteme in der öffentlichen Verwaltung“.  

In der letzten Session der Flaniermeile führten uns Vertreter:innen des CityLab Berlin durch ein „Smart City Playbook“ – eine Sammlung von Methoden und Ansätzen, die Verwaltungsmitarbeitende bei der Umsetzung von Projekten aus dem Smart City-Umfeld – zwischen Stadtentwicklung und Digitalisierung – unterstützen soll.  Die Teilnehmenden durften in Kleingruppen das Playbook testen und Feedback für die Weiterentwicklung geben.   

Wie geht es weiter mit PIAZZA? 

Beim gemeinsamen Wrap-Up während der Schlussrunde durften die Referent:innen aus den parallel laufenden Workshop-Tracks ihre ersten Eindrücke von ihren Fachworkshops schildern (siehe oben für die Nachberichte aus den Workshops). Bei der Verabschiedung haben wir nochmal deutlich gemacht, dass wir die erste PIAZZA als eine Art „Testballon“ verstehen für eine jährlich stattfindende Konferenzreihe. Gut einen Monat nach der ersten PIAZZA befinden wir uns mitten in der Auswertung unserer Lernerfahrungen. Wir setzen uns mit der Frage auseinander, welche Erkenntnisse wir aus diesem „Test“ ziehen können. 

Wir sprechen mit den Referent:innen, die den Entstehungsprozess der PIAZZA – mit dem verhältnismäßig aufwändigen Einreichungsprozess für Workshop-Ideen, der methodischen Unterstützung bei der Workshopvorbereitung, dem Bewerbungsprozess für die Auswahl von Workshopteilnehmenden  – gemeinsam mit uns „durchgespielt“ haben. Darüber hinaus werten wir die Feedbackbefragung unter den Teilnehmenden aus und lassen auch unsere eigenen Erfahrungen als Organisator:innen Revue passieren. Bereits jetzt steht für uns fest, dass wir mit einem der zentralen Angebote der PIAZZA – sorgfältig kuratierten Workshops zur Vertiefung von Fachfragen mit Akteuren aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wissenschaft – richtig liegen; also auf Bedarf und offene Ohren stoßen. Das zeigt nicht zuletzt die beeindruckende Zahl von 100 Workshop-Teilnehmenden. Mit Blick auf den Planungs- und Organsiationsprozess und auf das Design des Veranstaltungstages ansich geht es für uns jetzt darum herauszufinden, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen, um das Kernanliegen der PIAZZA in der zweiten Ausgabe besser umsetzen zu können.    

Wir freuen uns darauf. Stay tuned!